330 Milliarden Dollar – so hoch ist der weltweite Umsatz im Drogenhandel. Eine unglaubliche Summe. Warum also nicht zumindest teilweise einen legalen Markt daraus machen und wirtschaftlich profitieren? Einige Länder zeigen bereits, wie es gehen kann:
1. USA: Paradebeispiele aus den USA zeigen, wie erfolgreich Unternehmen das grüne Gold einsetzen. In 22 Bundesstaaten ist Marihuana bereits legalisiert und ermöglicht 158 Millionen Menschen den Zugang zum High. 2021 betrug der Umsatz 25 Milliarden US-Dollar. Die Cannabis Data Company BDSA geht davon aus, dass der Umsatz mit Cannabis in den USA weiter steigen wird und 2026 40 Milliarden Dollar erreichen könnte. Ein echter Wachstumsmarkt also. Eines der weltweit erfolgreichsten Cannabis-Unternehmen stammt aus den USA – Curaleaf. Die Marktkapitalisierung der Brand beträgt ganze 3,46 Milliarden Dollar.
2. Niederlande: Die Niederlande sind der globale Vorreiter in Sachen Legalisierung. Seit 1976 ist es möglich, Cannabis in Coffeeshops zu kaufen. Und der Markt boomt auch hier: 2023 wird ein Umsatz von 12 Mio. Euro mit einer jährlichen Wachstumsrate von 15,7 % erwartet. Bis 2028 dürfte der Umsatz demnach 2,5 Mio. Euro betragen. Während der Konsum legal ist, ist es die Lieferkette, also Anbau und Großhandel, jedoch noch nicht – das zwingt Coffeeshops zum illegalen Bezug der Produkte.
3. Thailand: Auch in Asien bewegt sich was im Cannabis-Markt. Als erstes asiatisches Land hat Thailand 2022 Cannabis legalisiert – zumindest für den industriellen und medizinischen Gebrauch. Da Marihuana jedoch nicht mehr auf der Liste der illegalen Drogen steht, ist der Konsum möglich. Ein wichtiger Grund: Mit der Legalisierung soll die von der Pandemie geschwächte Wirtschaft angekurbelt werden. Eine Million Hanfpflanzen hat die Regierung dafür sogar Privathaushalten geschenkt, mit dem Ziel, die Produktion zu unterstützen. Der Markt wird als Megatrend gesehen und viele Unternehmen investieren bereits. Nach Prognosen von Cannabis Catalysts ist 2024 ein Umsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar zu erwarten.
Was ist eigentlich Cannabis?
Sie ist eine der ältesten Nutzpflanzen: Hanf, auch bekannt als Cannabis, Haschisch oder Marihuana. Verschiedene Kulturen nutzen die vielfältigen Eigenschaften der Pflanze schon seit Jahrtausenden – von Seilen aus ihren Fasern, über Öl aus den Samen bis hin zu Rauschmittel aus den getrockneten Blüten und Blättern. Heute wird Hanf bereits erfolgreich genutzt: Nicht nur in der Textilbranche – auch Sportbrands nutzen das Material für innovative Produkte, der wie ISPO Award Gewinner Leki beweist.
Aber was ist eigentlich drin, in dem viel diskutierten Gewächs? 750 chemische Stoffe sind in ihr enthalten, davon um die 100 Cannabinoide. Ein Stoff, der als Endocannabinoid auch im menschlichen Körper vorkommt. Von den in der Cannabispflanze enthaltenen Cannabinoide sind die wenigsten psychoaktiv – einzig der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) berauscht.
Zukünftig wird Cannabis vermutlich weiter in den Fokus rücken, denn bald wird es ernst: Die Legalisierung schreitet in vielen Ländern voran.
4. Spanien: Ein Vorbild für die deutsche Legalisierung: Seit den 1990ern konsumieren Cannabis-Liebhaber*innen in Spanien dank eines Schlupflochs von Legalisierungsaktivist*innen in sogenannten Cannabis Social Clubs. Über eine vollständige Legalisierung wird bereits gesprochen. Seit 2022 ist der Einsatz zu medizinischen Zwecken erlaubt und erschafft einen Umsatz von rund 20 Mio. Euro in 2023.
5. Kanada: Das legale High ist in Kanada seit 2018 möglich und zeigt, wie erfolgreich der Markt sein kann. Der Gesamtumsatz wird laut Prognosen 2023 3,6 Milliarden Euro betragen und bis 2028 auf 7,7 Milliarden Euro wachsen. Zu den zwei erfolgreichsten Unternehmen gehören Tilray und Aurora Cannabis. Die Börsenwerte beider Brands sprechen für sich: Tilray verzeichnet 872 Millionen Euro, bei Aurora sind es 181 Millionen Euro.
6. Deutschland: Seit 1. April 2024 ist der Konsum von Cannabis in Deutschland legal. Mit Teil-Legalisierung, exklusiven Cannabis-Clubs für den legalen Kick und strengen Regeln gegen den Schwarzmarkt. Ab Juli wird's offiziell – chillen, aber mit Regeln!
Ob eine Legalisierung nun dazu führt, dass wir umgeben sein werden von einer Pandemie kiffender Potheads? Wohl kaum. 2018 hielt die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht in einem Bericht zur Cannabis-Gesetzgebung fest: „Es kann kein einfacher Zusammenhang zwischen Gesetzesänderungen und der Verbreitung von Cannabisnutzung gefunden werden.“
Stattdessen werden bei einer Legalisierung viele verschiedene Bereiche positiv beeinflusst:
- Steigerung der Steuereinnahmen: Insgesamt kann die Legalisierung von Cannabis in Deutschland dazu führen, dass der Staat zusätzlich etwa 4,7 Milliarden Euro einnimmt. In Spanien rechnet man mit 3 Milliarden Euro Steuern und Sozialversicherungsbeiträge bei einer Legalisierung.
- Schaffung neuer Arbeitsplätze: Wettbewerbsökonom Prof. Dr. Justus Haucap vom Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) geht davon aus, dass durch die Legalisierung rund 27.000 legale Arbeitsplätze entstehen.
- Stärkung des Gesundheitswesens: In der Medizin wird Cannabis bereits zur Behandlung eingesetzt, zum Beispiel bei chronischen Schmerzen. Die Legalisierung würde den Zugang zu medizinischem Marihuana erleichtern und dessen Forschung fördern.
- Förderung des Tourismus: Rund 1,5 Millionen Touristen besuchen jährlich die Coffeeshops in Amsterdam. Auch in Deutschland könnte die Legalisierung die Gastronomie in den Metropolen fördern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Cannabis eröffnet einen neuen Markt für originelle Unternehmenskonzepte und Start-ups. Neue Unternehmen können entstehen, die sich auf Produktion, Verarbeitung und Genuss von Cannabis spezialisieren, bestehende Brands können ihre Produktpalette erweitern.
Paradebeispiele aus den USA zeigen, wie erfolgreich Unternehmen das grüne Gold einsetzen. In 22 Bundesstaaten ist Marihuana bereits legalisiert und ermöglicht 158 Millionen Menschen den Zugang zum High. Dabei sorgten zugelassene Cannabis-Brands im Jahr 2021 mehr als 100.000 Arbeitsplätze. Ein Jahr später waren es beinahe eine halbe Million Arbeitnehmer*innen. Und der Umsatz? 2021 betrug er 25 Milliarden US-Dollar. Die Cannabis Data Company BDSA geht davon aus, dass der Umsatz mit Cannabis in den USA weiter steigen wird und 2026 40 Milliarden Dollar erreichen könnte. Ein echter Wachstumsmarkt also.
Nach den Legalisierungen erlebte die Cannabis-Branche in den Ländern einen großen Hype. Mancherorts folgt auf die Goldgräberstimmung nun eine Phase der Konsolidierung. Beispiel Kanada: In Kanada wurden in die Produktion und Expansion Milliarden Dollar investiert, nur um jetzt eine Überkapazität beobachten zu müssen. 468 Tonnen wurden demnach laut kanadischem Gesundheitsministerium sogar zerstört. Die größten Brands leiden besonders, denn im letzten Jahr sind die Aktienkurse von Tilray, Canopy Growth und Aurora Cannabis enorm gesunken.
Ein neuer Hoffnungsschimmer am Horizont der deutschen Drogenpolitik: Nachdem der Bundesrat das umstrittene Gesetz zur Teil-Legalisierung von Cannabis abgesegnet hat, eröffnen sich neue Perspektiven für Konsument*innen und die Wirtschaft. Diese historische Entscheidung, die den Konsum sowie den Besitz und Anbau in begrenztem Maße erlaubt, könnte die Nachfragepotenziale deutlich nach oben verschieben – weit über die bisherigen Schätzungen von 400 Tonnen pro Jahr hinaus. Während die Frage nach der Realisierbarkeit des Imports unter den strengen internationalen Vereinbarungen weiterhin bestehen bleibt, dürfte dieser legislative Fortschritt vor allem für etablierte Akteure wie Tilray und Aurora Cannabis neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnen. Diese Unternehmen, die bereits eine führende Rolle im medizinischen Cannabis-Sektor in Deutschland spielen, könnten nun an der Schwelle zu einer noch breiteren Marktakzeptanz stehen.
Und woher kommt der Rest an Cannabis-Arznei für den deutschen Markt? Von weltweit rund 25.000 Anbaulizenzen besitzen nur 20 Produzent*innen eine Lizenz für die Einfuhr nach Deutschland. Eines dieser Unternehmen ist Cantourage aus Berlin. Ihr Mitgründer Patrick Hoffmann ist sich sicher: „In den kommenden Jahren wird es sowohl in Deutschland, aber auch in der Europäischen Union, einen starken Bedarf an Cannabis-Arzneimitteln und Genussmitteln geben.“
Jetzt schon arbeitet Cantourage mit 19 Partnern aus 14 Ländern zusammen, darunter Kanada und Israel, aber auch Lesotho, Südafrika, Uganda und Simbabwe. Das Unternehmen bezieht von ihnen den Rohstoff und importiert ihn zur Weiterverarbeitung als lizenziertes Unternehmen nach Deutschland. „Afrika hat quasi die Verantwortung, eine führende Rolle bei der Kultivierung und Verarbeitung von Cannabis zu spielen“, so Hoffmann. Nur so können der wachsende Bedarf gedeckt werden.
Auriey: Cannabis-Zubehör mit Style
Auriey hat sich von den USA inspirieren lassen und bestellt schon das Feld für den neuen Markt. Das Münchner Unternehmen erschafft mit seinem stylischen Rauch-Zubehör einen echten Lifestyle-Trend: Schluss mit gewöhnlichen Headshops oder Bongs mit kitschigen Cannabis-Blatt-Designs! „Wir haben uns auf dem amerikanischen und kanadischen Markt umgeschaut. Dort existiert eine ganze andere Welt um das Thema Cannabis. Und die haben wir uns zum Vorbild genommen“, sagen Anna Grafe-Busch und Philipp von Frankenberg, die Gründer*innen von Auriey, gegenüber ISPO.com. Mit modernen und ästhetischen Bongs, Grindern, Pipes, Papers und anderen Utensilien zeigen sie, wie edel der Konsum von Cannabis sein kann. Sie kämpfen dafür, dass sich das Klischee von unmotivierten Kiffer*innen und der vermeintlichen Gefahr von Haschisch als Einstiegsdroge in der Gesellschaft verändert. Anna: „Man muss kein Stoner sein, wenn man kifft. Man kann auch einfach ab und zu mal einen Joint rauchen.“
Aurieys stylisches Zubehör kommt schon heute gut an, und Anna und Philipp sehen gute Chancen, dass die Nachfrage nach der Cannabis-Legalisierung stark steigen wird. „Das ist ja etwas, was völlig neu im Entstehen ist. Das gab es ja noch nie: Dass man etwas, was man zur Droge deklariert hat, nach fast 100 Jahren wieder entkriminalisiert und es zum Genussmittel macht. Das ist einmalig.“
Es lohnt sich also, sich vorzubereiten! Vor allem die Trendwende vom Szene-Rauschmittel zum Lifestyle könnte spannend werden: „Wir stellen uns bewusst als Lifestylemarke auf. Denn Cannabis könnte sich so entwickeln wie zum Beispiel der Skateboard-Markt, wo sich Brands wie Supreme unabhängig vom Sport auch in die Mode oder in andere Lifestylebereiche ausgedehnt haben. Darauf setzen wir.“
Naturali CBD: Chancen für CBD-Shops
„Da ist wahnsinnig viel Potenzial“, verrät Philipp Raabe, Mitgründer von Naturali CBD. Schon jetzt verkaufen sie als CBD-Shop legale Cannabisprodukte – von Blüten über Hash bis zu Ölen. Philipp beobachtet eine immer stärker werdende Nachfrage von Kund*innen: „Das Interesse ist extrem groß. Wir kriegen immer mehr Anfragen nach Samen, Saatgut oder THC-haltigem Gras.“ Viele Unternehmen stünden bereit und würden sofort Produkte ins Sortiment nehmen. „Da man vor der Legalisierung nicht bei Lieferanten einkaufen darf, wird es vermutlich mehrere Wochen dauern und dann boomen die Läden und das Geschäft mit THC-Produkten.“ Der Experte rechnet mit einem unmittelbaren Umsatzwachstum von 40 Prozent, das sich nach der Anfangseuphorie auf ein Plus von 20 bis 30 Prozent einpendeln wird.
Gerade durch eine Legalisierung kann die Qualität von Cannabis durch staatliche Kontrollen sichergestellt werden und Konsument*innen geraten nicht in Gefahr, gestreckte und verunreinigten Stoff zu kaufen.
Naturali steht bereits in Kontakt mit verschiedenen Firmen, die aktuell medizinisches Cannabis herstellen. „Deren Pflanzen haben eine stabile Genetik und sind sehr sicher.“ Auch aus dem gemeinnützigen Anbau der zukünftigen Cannabis Social Clubs (CSC) könne sich eine nachhaltige und lokale Bezugsquelle entwickeln, so Philipp Raabe. Voraussetzung sei, dass dort die entsprechenden Kompetenzen aufgebaut und Qualitätskontrolle etabliert würden, um sicherzustellen, dass Produkte keine Düngerrückstände oder sonstige Verunreinigungen ausweisen. Philipp ist sich sicher: „CBD-Shops haben in Bezug auf die Lizenzvergabe möglicherweise eine bessere Ausgangsposition als Unternehmen, die in der Branche erst neu starten.“
Stand der Legalisierung in verschiedenen EU-Ländern
- Österreich: Eine Legalisierung von Cannabis ist derzeit ausgeschlossen.
- Schweiz: Die Schweiz hat Cannabis zu medizinischen Zwecken 2022 legalisiert. Für die Legalisierung zu Genusszwecke gibt es Pilotprojekte.
- Frankreich: Auch in Frankreich ist eine Legalisierung zu Genusszwecken nicht vorgesehen. Hier laufen Pilotprojekte für den medizinischen Nutzen.
- Tschechien: Als Rauschmittel ist Cannabis in Tschechien illegal. Im medizinischen Bereich darf es verschrieben werden.
- Italien: In Italien ist der Konsum von Cannabis nicht erlaubt. Der Anbau von Hanf als Rohstoff (ohne THC) ist seit 2016 jedoch möglich.
- Schweden: Schweden betreibt eine Null-Toleranz-Drogenpolitik. Nur CBD-Produkte ohne THC-Gehalt sind legal.
Laut eines Forschungsberichts haben 9,3 Prozent der 12- bis 17-jährigen Deutschen schon einmal Cannabis konsumiert. Ganze 50,8 Prozent sind es bei den 18- bis 25-Jährigen. Aber was macht es eigentlich mit dem Körper? Trotz einiger Vorteile kann Cannabis, wie auch Alkohol, erhebliche Gesundheitsschäden verursachen – besonders für Jugendliche und Heranwachsende. Bei ihnen kann der Konsum zu Störungen der Hirnentwicklung führen, was sich in verminderter Aufmerksamkeit, schlechtem Gedächtnis und erhöhtem Risiko für psychische Erkrankungen äußern kann, wie Schizophrenie, Depressionen oder Angststörungen.
Insbesondere das Rauchen von Cannabis ist problematisch. Zahlreiche giftige und krebsauslösende Stoffe werden freigesetzt, die die Lungen schädigen können. Die „American Lung Association“ warnt deshalb eindeutig vor den Folgen des Marihuana-Rauchens. Cannabis kann auch das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigen, speziell bei hohen Dosen. Puls und Bluthochdruck steigen, Blutgefäße weiten sich. Bei regelmäßigem Konsum besteht die Gefahr dauerhafter Herzrhythmusstörungen und Gefäßschäden.
Unklar ist, ob eine psychische Abhängigkeit durch regelmäßigen Konsum droht, ebenso wie die verbreitete Meinung, Cannabis sei eine Einstiegsdroge für härtere Drogen.
Eine vielversprechende Anwendung von Cannabis liegt in der Behandlung chronischer Schmerzen. Cannabis soll die Schmerzwahrnehmung reduzieren und Entzündungen hemmen können. Das macht es zu einer möglichen Alternative für Patient*innen, die auf konventionelle Schmerzmittel nicht ausreichend ansprechen oder mit Nebenwirkungen zu kämpfen haben.
Darüber hinaus wird Cannabis auch bei bestimmten neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie eingesetzt. Es hat sich als wirksam erwiesen, um die Anzahl epileptischer Anfälle zu verringern. Ein weiterer vielversprechender Aspekt von Cannabis ist seine mögliche Rolle in der Behandlung von Angststörungen und Depressionen. So wurde es mit einer Verbesserung der Stimmung und einer Verringerung von Angstzuständen in Verbindung gebracht, ohne die psychischen Nebenwirkungen herkömmlicher Medikamente.
Neben den potenziellen medizinischen Vorteilen hat Cannabis auch Auswirkungen auf das Endocannabinoid-System, das eine Rolle bei der Regulierung verschiedener Körperfunktionen spielt. Es kann zur Förderung von Entspannung und Stressabbau beitragen.
Die Diskussion über den Einfluss von Cannabis auf die sportliche Leistungsfähigkeit hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen. Gerade der Fall der amerikanischen Sprinterin Sha'Carri Richardson hat die Sportwelt aufhorchen lassen. Aufgrund eines positiven Tests auf THC wurde sie von den Olympischen Spielen 2012 ausgeschlossen.
Die Droge zählt nach der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zu den illegalen Dopingmitteln. Und das nicht nur wegen der angstlösenden Wirkung: Nach der WADA gefährdet Cannabis die Gesundheit und verstößt gegen Ethik, Sportgeist, Ehrlichkeit und Fairplay.
Aber wirkt Cannabis wirklich leistungssteigernd? Die meisten Studien kommen zu dem Entschluss: Nein. Ausdauer und Kraft, wichtige Elemente in den meisten sportlichen Disziplinen, werden durch den Konsum von Marihuana nicht direkt positiv beeinflusst. Dafür jedoch indirekt: Die angstlösende Wirkung, die Entspannung der Muskeln, das verringerte Schmerzempfinden, der tiefe Schlaf sind alles Auswirkungen der Pflanze, die Sportler*innen bei Druck, Trainingsbelastung, Verletzungen oder Ängsten unterstützen können. Gerade bei Risikosportarten.
Auch in anderen Bereichen ist der Konsum verbreitet, etwa zur Unterstützung der Regeneration. In der NFL beispielsweise nehmen 89 Prozent der Spieler Marihuana, schätzt Footballer Martellus Bennet. NBA Spieler dürfen mittlerweile sogar straffrei kiffen.
Allerdings können starke Nebenwirkungen auftreten. Der Konsum kann zu Schwindel, Benommenheit und Koordinationsproblemen führen, Blutdruck und Herzfrequenz steigern, die Reaktionszeit verlangsamen und das Zeitgefühl stören. Nebenwirkungen, die die eine steigende Verletzungsgefahr zur Folge haben. Außerdem: Cannabis enthält zahlreiche giftige Stoffe, die beim Rauchen der Substanz zu Lungenschäden führen können. Mit Sicherheit nichts, wonach sich Sportler*innen sehnen.
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