Spin Capital hat 2017 ABS, Peter Aschauer GmbH übernommen, 2019 folgte die nachhaltig ökologisch arbeitende Bekleidungsmarke PYUA. Spin Capital mit Geschäftsführer Stefan Mohr übernimmt als Gesellschafter 90 Prozent des Unternehmens. Um die Produktwelten zu vervollständigen, kamen jüngst noch die Formate „Freeride Filmfestival“ sowie „Freeride Experience“ hinzu.
ISPO.com hat Stefan Mohr nach seinen „Reiseplänen“ für die neue Markenwelt befragt.
Be creative. Die Sportbranche ist eine Branche mit Innovationskraft. Auch auf der ISPO Munich 2020 präsentieren Aussteller und Start-ups Ideen, Konzepte und Produkte, die auch branchenübergreifend zu komplett neu gedachten Lösungen führen. Deshalb ist be creative eines der Mottos der diesjährigen ISPO Munich.
ISPO.com: Herr Mohr, Sie haben im Rahmen des Freeride Filmfestivals in München Neuheiten vorgestellt. Wo geht die Reise hin?
Stefan Mohr: Wir wollen eine Heimat für alle Abenteurer werden und haben dafür die beiden Marken Freeride Filmfestival und Freeride Experience gekauft bzw. die Mehrheiten daran erworben. Unser Zielkunde ist der Abenteurer und das Freeride Filmfestival weckt mit seinen Beiträgen die Abenteuerlust. Mit unseren beiden Marken ABS und PYUA können wir den Abenteuerhungrigen die perfekte Ausrüstung bieten.
Und final können unsere Kunden mit dem kleinen, feinen Veranstalter Freeride Experience unsere Produkte selbst erleben. Wenn Sie so wollen, bieten wir dem Kunden ein Komplettangebot aus Content, Produkt und Erlebnis. Letztlich geht es darum, dass wir zusammen mit dem Händler Begehrlichkeit für unsere Marken und Produkte kreieren und damit den „Sell Out“ fördern. Und wir sind überzeugt, dass wir „intelligent“ verkaufen müssen. Was bedeuten soll: Wenn ein Endkunde beim Freeride Filmfestival war, dann wollen wir damit erreichen, dass er danach in den Sportfachhandel geht und bestenfalls auf unsere Produkte zurückgreift.
Mittlerweile ist es ja Trend, dass klassische Hersteller auch als Reiseveranstalter fungieren ...
Ja, mittlerweile bemühen sich viele Marken darum, ein ganzheitliches Einkaufserlebnis zu schaffen. Nur ist es so, dass dies häufig vom Handel ausging. Doch auch wir müssen versuchen, den direkten Kontakt zum Endkunden aufzubauen. Ich sehe uns da auch in der Verantwortung, und dieser kommen wir nun nach, weil wir mit Content und Erlebnis den Kunden besser erreichen können.
Eine gute Kundenbindungsmaßnahme, aber was hat der Handel davon?
Ganz einfach: Er kann mit einem tollen Event an seinem Standort Marketing betreiben und für Frequenz sorgen – und bekommt eine komplette Infrastruktur und Organisation inklusive. Voraussetzung dafür ist natürlich eine gewisse Größe sowohl des Standorts bzw. Einzugsgebiets als auch des Händlers.
Kommen wir noch zu einem gesamtgesellschaftlichen Thema: Nachhaltigkeit. PYUA steht für nachhaltig und ökologisch produzierte Skibekleidung. Wie partizipiert ABS davon?
Für uns ist der Bereich Nachhaltigkeit ein ganz wesentlicher Aspekt und wir streben an, dass zukünftig alle textilen Einheiten bei ABS in der PYUA-Philosophie gefertigt werden: sprich nachhaltig-ökologisch. Mit der Einschränkung, weil wir bei ABS immer über ein sicherheitsrelevantes Produkt sprechen, bei dem die Funktionalität über allem steht. Die Technologie muss im Notfall funktionieren, das hat Priorität Nummer eins. Es hilft nicht, wenn wir einen nachhaltigen Lawinen-Airbag auf den Markt bringen, bei dem nicht zu 100 Prozent gewährleistet werden kann, dass er einwandfrei funktioniert.
Lassen Sie uns zum Abschluss noch einen Blick in die weitere Zukunft werfen. Was planen Sie?
Wir sehen unsere Stärken im „Hartwaren-Bereich“ und werden diesen weiter ausbauen. Vor allem sehen wir noch enormes Potenzial in digitalen Sportprodukten. Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass ABS in Zukunft auch eine Bekleidungslinie auf den Markt bringt. Diese wird natürlich den gleichen Nachhaltigkeitsansprüchen unterliegen, wie das bei PYUA der Fall ist. Somit könnten wieder beide Marken voneinander profitieren.
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