„Die Partnerschaft mit dem Deutschen Fußball-Bund ist für uns ein großes Ereignis. Denn: Volkswagen und der Volkssport Nummer 1 – das ist eine gute Partnerschaft!“, sagte Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen.
Nach der Kritik bei der Vergabe des Ausrüster-Pakets – der DFB verlängerte im Juni 2016 mit Langzeit-Partner Adidas trotz intensiven Werbens von Nike – hatte der Deutsche Fußball-Bund das Hauptsponsoring im März 2017 öffentlich ausgeschrieben.
Volkswagen bietet dem DFB deutlich mehr
Der DFB dürfte von seinem neuen Mobilitätspartner deutlich höhere Einnahmen erzielen als zuletzt von Mercedes, das rund 8 Millionen Euro jährlich zahlte. Laut „FAZ“ soll Volkswagen ab 2019 zwischen 25 und 30 Millionen Euro zu bezahlen. Allerdings inklusive der Sponsoring-Rechte für den DFB-Pokal, die VW bereits seit 2012 wahrnimmt.
Für Mercedes-Benz war die Partnerschaft mit dem DFB bislang äußerst erfolgreich, die Kampagnen mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bekamen viel Aufmerksamkeit. Bei der EM 2016 in Frankreich war der Automobil-Konzern aus Stuttgart mit der Kampagne „Vive la Mannschaft“ dabei.
Mercedes hätte Sponsoring „sehr gerne“ fortgesetzt
Das Ende des Hauptsponsorings mit dem DFB am 31. Dezember 2018 – also nach der Fußball-WM 2018 in Russland – hatte ein Mercedes-Sprecher vor Bekanntgabe des VW-Deals gegenüber der „FAZ“ kommentiert: „Wir würden sehr gerne weiter mit der Nationalmannschaft zusammenarbeiten. Die Partnerschaft zum DFB war erfolgreich und könnte es in Zukunft auch sein.“
Das sah man beim DFB anders. „Es waren zu jedem Zeitpunkt sehr offene und respektvolle Gespräche mit allen Beteiligten“, teilte Generalsekretär Friedrich Curtius mit. „Beide Unternehmen haben sich mit guten Geboten und eindrucksvollen Präsentationen um die Partnerschaft beworben. Wir wissen dieses Interesse an der Zusammenarbeit mit dem DFB sehr zu schätzen und ich habe mich heute nochmal persönlich bei beiden Bietern für den fairen Wettbewerb bedankt. Wir werden alles tun, um die traditionsreiche Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz bis zum Schluss erfolgreich zu gestalten.“
VW und DFB: Gemeinsame Interessen in China
Volkswagen freut sich über den Coup: „Für die nächsten Jahre haben wir uns als Unternehmen viel vorgenommen. Volkswagen ändert sich“, sagte Herbert Diess. „Wir stehen vor großen Herausforderungen. Dazu gehört, der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Die Partnerschaft mit dem DFB wird uns dabei unterstützen, dass unsere Themen die Menschen erreichen.“
Der Deutsche Fußball-Bund profitiert nicht nur von der „signifikanten Steigerung der Einnahmen durch den neuen Vertrag“, wie DFB-Präsident Reinhard Grindel ausführte. Sondern auch von VW als global agierendem Partner, „um unsere Internationalisierung vor allem in China weiter voranzutreiben“.
Schummel-Software und WM-Skandal, Volkswagen und DFB haben beide aufreibende Zeiten erlebt. Auch darauf ging DFB-Boss Grindel ein: „Auch wenn die Vorgänge nicht vergleichbar sind, eint den DFB und VW die Notwendigkeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und die richtigen Maßnahmen für die Zukunft abzuleiten.“
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