Magnus Endholm ist Head of Marketing Digital Enterprise bei Siemens. Er sagt, um als Sportartikelhersteller in Zeiten der Digitalisierung erfolgreich zu bleiben, „müssen Unternehmen nicht nur schnell und qualitativ hochwertig arbeiten, sondern Produkte auch flexibel und personalisiert liefern können.“
Der Druck auf die Hersteller werde durch die digitale Transformation enorm erhöht. Zudem gebe es durch das Internet eine fast vollständige Transparenz in puncto Qualität, Kosten und technische Sepzifikationen.
Eine Antwort von Siemens auf diese Anforderungen ist der „Digitale Twin“. Engholm: „Die Entwicklung findet hier in der virtuellen Welt statt, mit Konstruktionslösungen, Fertigungsplanung, Simulationen usw.“
Ein digitaler Zwilling könne die Entwicklungszeiten enorm beschleunigen. Bei Simulationen können beispielsweise Produkte verbogen, unterschiedliche Temperaturen simuliert und die Lebensdauer ermittelt werden. „Alle physischen Arten der Simulation können wir virtuell durchführen“, sagt der Head of Marketing Digital Enterprise.
Teure Prototypen werden dadurch eingespart. Adidas setzt die Technologie bei der Speedfactory ein. In einem digitalen Abbild der Speedfactory wird der gesamte Fertigungsprozess simuliert.
Callaway nutzt den „Digitale Twin“ für die Entwicklung von Golfschlägern. „Dann haben wir als Beispiel Black Diamond“, sagt Endholm: „Die Ausrüstung muss leicht sein, gut ausschauen – aber vor allem sicher sein.“ Dies lasse sich virtuell sehr gut testen. Für die Surffirma Firewire simuliert Siemens im „Digitale Twin“ den Einsatz verschiedenster Materialien und Board-Shapes.
Auch zur Produktweiterentwicklung und -optimierung wird der „Digitale Twin“ eingesetzt. Die Daten aus der Simulation und der Produktion werden dazu getrackt, bei bestimmten Produkten bekommt Siemens auch Daten von Anwendern. „Das hilft uns wiederum die Produktion und am Ende des Tages auch das Produkt selbst zu optimieren“, erklärt der Digital-Experte von Siemens.
Allein die Umstellung auf eine vollständig digitale Produktentwicklung erfordere „etwas Zeit und Gehirnschmalz“. Firmen sollten sich zunächst darüber klarwerden, wie ein Produkt bisher entstanden ist. Der digitale Entwicklungsprozess werde dann etwas anders aussehen. Endholm prognostiziert, dass sich die Entwicklungszeit aber stark verringern werde, „da Iterationen und Tests sehr schnell möglich sind“.
Zudem werde kein Material und keine Energie verbraucht. Bei den Anwendungsfeldern im Sport sieht Endholm fast keine Grenzen: „Alles was mit Produktdesign zu tun hat, lässt sich eigentlich simulieren.“
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